Köln, den 30. März 2005
 
 
Neue Pumpwerke der Stadtentwässerungsbetriebe Köln im Kölner Norden
Ergebnisse der Mehrfachbeauftragungen für architektonische Gestaltungskonzepte

Perlenkette der Pumpwerke am Kölner Rheinufer nimmt Form an

Die Ergebnisse der Mehrfachbeauftragung für die architektonische Gestaltung zwei weiterer Pumpwerke im Kölner Norden stehen fest. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln hatten insgesamt zehn Kölner Architekturbüros beauftragt, Gestaltungskonzepte für die Standorte Kuhlenweg in Köln-Langel und Merkenicher Strasse in Köln-Niehl zu erarbeiten. Das Bewertungsgremium unter dem Vorsitz von Prof. Ernst Kasper aus Aachen empfahl den Stadtentwässerungsbetrieben Köln in seiner Sitzung vor Ostern, die beiden Pumpwerke nach den Plänen des Architekturbüros Ute Piroeth und des Architekturbüros ASTOC GmbH &Co.KG umzusetzen.

Die beiden Pumpwerke am Rheinufer sind Teil des Hochwasserschutzkonzepts der Stadt. In Köln-Langel soll das veraltete Pumpwerk durch ein leistungsfähiges, neues Hochwasserpumpwerk ersetzt werden. In Köln-Niehl - am Rheinufer südlich der Fordwerke - soll ein neues hochwassersicheres Pumpwerk mit Klärbecken für die Einleitung des Regenwassers aus dem gesamten Industriegebiet in den Rhein entstehen. Aktuell sind drei weitere neue Pumpwerke am Rheinufer in Realisierung. Damit nimmt die Perlenkette prägnanter neuer Pumpwerke entlang des Kölner Rheinufers Form an.

Der architektonischen Gestaltung der neuen Pumpwerke gilt seit längerem die besondere Aufmerksamkeit der Stadtentwässerungsbetriebe Köln. Am Rheinufer gelegen sind sie gut sichtbare Landmarken und Orientierungspunkte, die es in die sensible Uferlandschaft einzubetten gilt. Einmal gebaut prägen sie das Stadtbild über Generationen. Nicht zuletzt soll sich in der sichtbaren Architektur des Pumpwerks die Bedeutung des vor allem unterirdischen Ingenieurbauwerks spiegeln. Für jeden der beiden Standorte werden in den kommenden Jahren über 10 Millionen EUR investiert. Mit der Mehrfachbeauftragung sollte die beste Lösung für diese verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe gefunden werden.

Der Gestaltungsvorschlag des Architekturbüros Ute Piroeth für das Pumpwerk am Ortseingang von Köln-Langel bestach die Bewertungskommission durch seine schlichte und zugleich poetische Grundidee: der ingenieurtechnische Zweckbau am Hochufer des Rheindeichs wird durch einen halbtransparenten Mantel aus Stahlstäben verhüllt. Je nach Blickwinkel auf dieses Stabkleid entfaltet sich das Gebäude dem Betrachter als Seerosenbild oder als orangeroter Quader. Das Pumpwerk am Übergang von Dorf und Rheinauen erscheint damit als Vexierbild, Sinnbild für die an diesem Standort besonders sichtbare Spannung zwischen Natur und technischem Bauwerk.

Für den Standort an der Merkenicher Strasse in Köln-Niehl galt es aus drei sehr unterschiedlichen Einzelbaukörpern der Anlage ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Die Anlage sollte darüber hinaus zur Merkenicher Straße und zum Rhein hin Gesicht zeigen. Aus der Sicht der Bewertungskommission ist dies dem Kölner Büro ASTOC GmbH &Co.KG am Besten gelungen. Ihr Konzept sieht vor, die zur Strasse gelegenen Baukörper mit meinem weit ausholenden Schwung zu einem skulpturalen Gebilde aus Basalt und Streckgitter zu formen, das sich souverän gegenüber den Bauten des benachbarten Industriegebiets behauptet. Mit einfachen Mitteln schafft das Projekt ein prägnantes Bild: ein Gebäude zumal, das im Vorbeigehen sein Gesicht verändert. Diese unverwechselbare Zäsur zur Strasse wird noch verstärkt durch den leicht ansteigenden steinernen Vorbereich der hier- im Scheitelpunkt des Rheinbogens - zum innehalten einladen wird.

Die beiden Pumpwerke sollen entsprechend der einstimmigen Empfehlung der Bewertungskommission zügig realisiert werden. Pläne und Modelle der 10 Arbeiten sind vom 30. März bis zum 15. April 2005 im Foyer der Stadtentwässerungsbetriebe Köln in Köln-Merheim zu besichtigen.

Ausstellung:
Foyer Stadtentwässerungsbetriebe Köln,
Ostmerheimer Straße 555, 51109 Köln,
30. März 2005 – 15. April 2005,
Mo.-Sa., 07.00-18.00 Uhr

Ansprechpartner:
Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Jürgen Werker,
0221 22128404

Management des Verfahrens:
neubighubacher Strukturentwicklung Städtebau Architektur, Köln, Jörg Neubig,
0221 519044