Perlenkette der Pumpwerke am Kölner Rheinufer nimmt Form an
Die
Ergebnisse der Mehrfachbeauftragung für die architektonische
Gestaltung zwei weiterer Pumpwerke im Kölner Norden stehen fest.
Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln hatten insgesamt zehn Kölner
Architekturbüros beauftragt, Gestaltungskonzepte für die
Standorte Kuhlenweg in Köln-Langel und Merkenicher Strasse in
Köln-Niehl zu erarbeiten. Das Bewertungsgremium unter dem
Vorsitz von Prof. Ernst Kasper aus Aachen empfahl den
Stadtentwässerungsbetrieben Köln in seiner Sitzung vor Ostern,
die beiden Pumpwerke nach den Plänen des Architekturbüros Ute
Piroeth und des Architekturbüros ASTOC GmbH &Co.KG umzusetzen.
Die beiden
Pumpwerke am Rheinufer sind Teil des Hochwasserschutzkonzepts
der Stadt. In Köln-Langel soll das veraltete Pumpwerk durch ein
leistungsfähiges, neues Hochwasserpumpwerk ersetzt werden. In
Köln-Niehl - am Rheinufer südlich der Fordwerke - soll ein neues
hochwassersicheres Pumpwerk mit Klärbecken für die Einleitung
des Regenwassers aus dem gesamten Industriegebiet in den Rhein
entstehen. Aktuell sind drei weitere neue Pumpwerke am Rheinufer
in Realisierung. Damit nimmt die Perlenkette prägnanter neuer
Pumpwerke entlang des Kölner Rheinufers Form an.
Der
architektonischen Gestaltung der neuen Pumpwerke gilt seit
längerem die besondere Aufmerksamkeit der
Stadtentwässerungsbetriebe Köln. Am Rheinufer gelegen sind sie
gut sichtbare Landmarken und Orientierungspunkte, die es in die
sensible Uferlandschaft einzubetten gilt. Einmal gebaut prägen
sie das Stadtbild über Generationen. Nicht zuletzt soll sich in
der sichtbaren Architektur des Pumpwerks die Bedeutung des vor
allem unterirdischen Ingenieurbauwerks spiegeln. Für jeden der
beiden Standorte werden in den kommenden Jahren über 10
Millionen EUR investiert. Mit der Mehrfachbeauftragung sollte
die beste Lösung für diese verantwortungsvolle und komplexe
Aufgabe gefunden werden.
Der
Gestaltungsvorschlag des Architekturbüros Ute Piroeth für das
Pumpwerk am Ortseingang von Köln-Langel bestach die
Bewertungskommission durch seine schlichte und zugleich
poetische Grundidee: der ingenieurtechnische Zweckbau am
Hochufer des Rheindeichs wird durch einen halbtransparenten
Mantel aus Stahlstäben verhüllt. Je nach Blickwinkel auf dieses
Stabkleid entfaltet sich das Gebäude dem Betrachter als
Seerosenbild oder als orangeroter Quader. Das Pumpwerk am
Übergang von Dorf und Rheinauen erscheint damit als Vexierbild,
Sinnbild für die an diesem Standort besonders sichtbare Spannung
zwischen Natur und technischem Bauwerk.

Für den
Standort an der Merkenicher Strasse in Köln-Niehl galt es aus
drei sehr unterschiedlichen Einzelbaukörpern der Anlage ein
schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Die Anlage sollte
darüber hinaus zur Merkenicher Straße und zum Rhein hin Gesicht
zeigen. Aus der Sicht der Bewertungskommission ist dies dem
Kölner Büro ASTOC GmbH &Co.KG am Besten gelungen. Ihr Konzept
sieht vor, die zur Strasse gelegenen Baukörper mit meinem weit
ausholenden Schwung zu einem skulpturalen Gebilde aus Basalt und
Streckgitter zu formen, das sich souverän gegenüber den Bauten
des benachbarten Industriegebiets behauptet. Mit einfachen
Mitteln schafft das Projekt ein prägnantes Bild: ein Gebäude
zumal, das im Vorbeigehen sein Gesicht verändert. Diese
unverwechselbare Zäsur zur Strasse wird noch verstärkt durch den
leicht ansteigenden steinernen Vorbereich der hier- im
Scheitelpunkt des Rheinbogens - zum innehalten einladen wird.
Die beiden
Pumpwerke sollen entsprechend der einstimmigen Empfehlung der
Bewertungskommission zügig realisiert werden. Pläne und Modelle
der 10 Arbeiten sind vom 30. März bis zum 15. April 2005 im
Foyer der Stadtentwässerungsbetriebe Köln in Köln-Merheim zu
besichtigen.
Ausstellung:
Foyer Stadtentwässerungsbetriebe Köln,
Ostmerheimer Straße 555, 51109 Köln,
30. März 2005 – 15. April 2005,
Mo.-Sa., 07.00-18.00 Uhr
Ansprechpartner:
Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Jürgen Werker,
0221 22128404