Bebauungsplan Umgehungsstraße Fühlingen / Gewerbegebiet

Weitere Infos zur Umgehungsstraße

Bericht im Kölner Stadt Anzeiger, vom 09.04.2009

Rewe-Ansiedlung

Rewe macht Zugeständnisse

Schallmauer soll Bürger schützen

Von Petra Wischgoll, 08.04.09, 15:53h, aktualisiert 08.04.09, 15:56h

Eine eigene Brücke für Radfahrer und Fußgänger wird vom Konzern Rewe in Aussicht gestellt, genauso wie eine Schallmauer. Politiker loben Verhandlungsbereitschaft des Handelsriesen.

Chorweiler - Beim geplanten Bau seines Zentrallagers macht der Lebensmittelkonzern Rewe den Chorweiler Bezirksvertretern umfangreiche Zugeständnisse. So soll eine eigene Brücke für Radfahrer und Fußgänger an jener Stelle des Mohlenwegs gebaut werden, die künftig der Lkw-Anlieferverkehr auf dem Weg zum Lager überqueren muss. Des weiteren werde eine zusätzliche, fünf Meter hohe Schallmauer errichtet. Für die Bepflanzung am Gebäude wolle man heimische Hölzer verwenden, erläuterte ein Rewe-Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, auch eine umweltfreundliche Fotovoltaikanlage sei vorgesehen.

Um Lärm zu reduzieren, wurde bereits am bestehenden Rewe-Frischezentrum eine Außenstromanlage installiert, aus der sich die Lastwagen-Fahrer auch bei abgestelltem Motor den „Saft“ für ihre Kühlanlage ziehen können. Das gleiche System soll auch am neuen Bau errichtet werden. Die „Lichtemission“, wie es etwas schwammig heißt, wird zudem „so gering wie möglich“ gehalten.

In einem mehrstündigen Gespräch vor ihrer jüngsten Sitzung hatten die Chorweiler Stadtteil-Parlamentarier mit Vertretern des Handelsriesen über das geplante Lager im Kölner Norden diskutiert. Die Lokalpolitiker präsentierten eine Liste mit Forderungen, die sich zum Teil aus einer Bürgerbeteiligung und aus Anregungen der Stadtteilvertreter zusammen setzte. Neben den von Rewe zugestandenen Punkten beinhaltete die Liste unter anderem den Wunsch, dass der Bau des Lagers und der Ausbau der Umgehungsstraße Fühlingen „zeitnah“ geschehen soll.

Auf ihrer Sitzung votierten die Bezirksvertreter denn auch für die Veränderung des Bebauungsplanes und ermöglichten so den neuen Rewe-Bau. Der Beschluss beinhaltetet auch die Liste mit Forderungen. Die Lokalpolitiker zeigten sich überwiegend zufrieden: „Es war ein hervorragendes Gespräch. Die Rewe ist uns sehr entgegen gekommen“, erklärte Bezirksbürgermeister Jürgen Kircher (SPD). Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Cornelie Wittsack-Junge, kommentierte den Verlauf des Gesprächs dagegen vorsichtiger. „Es gibt bestimmte Dinge, die von der Rewe aufgegriffen werden. Aber am Ende wird entscheidend sein, was umgesetzt wird.“

Rund 70 Millionen Euro will der Handelsriese in das neue Lager investieren. Vor Ort sollen rund 600 Arbeitsplätze entstehen. Das 50 000 Quadratmeter große Lager wird gegenüber dem bereits bestehenden, 35 000 Quadratmeter großen Frischezentrum angesiedelt. Es soll 360 Meter lang, 127 Meter tief und 16 Meter hoch sein. Anwohner sehen den Bau mit Skepsis.